Haben sie Loewe gehört?

Greta Wust, Klasse 9a, Freie Schule Anhalt, Köthen

Das Carl Loewe Haus – ein besonderes Museum zu einem besonderen Menschen und seiner Musik in Löbejün

In Löbejün steht seit 1886 das Carl-Loewe-Haus, dieses beherbergt heute das Carl-Loewe-Museum und einen Standort der Kreismusikschule („Carl Loewe“). Sie fragen sich bestimmt, was denn jetzt so besonders an diesem Haus ist? Ganz einfach, dass Carl-Loewe-Haus beheimatet nicht nur das Museum im Unter- und Obergeschoß, sondern auch eine Sammlung von Tonträgern, das sind Schallplatten, die man sich vor Ort mit alten Schallplattenspielern anhören kann.

Auch der Platz vor dem Carl-Loewe-Haus ist besonders, denn unter den Pflastersteinen befindet sich der alte Friedhof aus dem Mittelalter. Johann Carl Gottfried Lowe wurde am 30. November 1796 in Löbejün geboren und starb am 20. April 1869. Carl Loewe war ein deutscher Kantor, Organist und Komponist, er schrieb über 400 Balladen, siebzehn Oratorien, sechs Opern und zwei Sinfonien.

Zur Geschichte des Hauses

Am Kirchhof in Löbejün stand als Schulhaus errichtet das Geburtshaus von Carl Loewe, welches jedoch wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. 1886/87 wurde an gleicher Stelle ein neues Schulgebäude der Polytechnischen Oberschule errichtet. Dieses Gebäude ist das heutige Carl-Loewe-Haus. Das Museum wurde schon 1999 eröffnet, doch das gesamte Haus wurde erst 2004 der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft zur Nutzung als Forschungs- und Gedenkstätte übergeben. 2014 fand dann die Neueröffnung des Museums statt.

Das Haus als Schule

Ich möchte nun etwas über die Zeit des Carl-Loewe-Hauses berichten, als dieses noch als Schule benutzt wurde. Dazu befragte ich zwei Bürger, die dort zur Schule gingen, Herr Sachse, der die Schule von 1960 bis 1970 besuchte, und Frau Sponfeldner, die die Schule von 1966 bis 1976 besuchte. Die Schule war damals auf verschiedene Häuser um den Kirchhof verteilt. Heutzutage sind das alles Wohnhäuser. Im Carl-Loewe-Haus befand sich laut Frau Sponfeldner der Musik und der Biologie Raum, und wo heute der Flügel steht, wurde Deutsch unterrichtet. Im Keller befand sich die Küche, in der mit Zutaten aus dem Schulgarten gekocht wurde. Heute befinden sich im Keller die Toiletten und ein weiterer Raum der für Veranstaltungen genutzt wird. Herr Sachse berichtet, dass die Klassenräume einen Holzboden besaßen und die Bänke und Stühle ebenfalls aus Holz waren. Die Wandfarbe war weiß, das ist heute immer noch so, der Holzboden wurde aber durch Holzlaminat ersetzt. Heute stehen aber keine Bänke mehr in den Räumen.

Das Carl Loewe Haus „HEUTE“

Wenn man das Haus heute betritt, befindet sich auf der linken Seite ein kleiner Konzertsaal. In diesem Saal stehen ein Flügel und ein Keyboard, außerdem ist ein großes Porträt von Carl Loewe zu sehen. Jeden Dienstag findet in diesem Saal der Unterricht der Musikschule statt. Wenn man den Konzertsaal verlässt, befindet sich im gegenüberliegenden Raum das Büro des Hauses, wo auch schon die Ausstellung beginnt. Eine große Glasvitrine fällt im ersten Stock im linken Raum dem Besucher gleich ins Auge, dort kann man einige Werke Loewes betrachten, z. B. „Die Uhr“. Man kann in dieser Räumlichkeit nicht nur seine Werke betrachten und etwas über sie erfahren, man kann sie sich auch anhören.

Im nächsten Raum bekommen die Besucher einen Einblick in das Leben von Carl Loewe, dort sind auch Möbelstücke aus seiner Zeit ausgestellt. Im Dachgeschoss des Gebäudes befindet sich mein absoluter Lieblingsraum, in diesem befindet sich nämlich die weltgrößte Tonträger Sammlung seit Beginn der Tonaufzeichnung sowie alte Plattenspieler. Es ist faszinierend, den alten Werken zu lauschen. Auch findet der Besucher viele alte Bücher zum Blättern, ebenso alte Programmhefte, erstaunlicherweise sogar in japanischer Sprache.

Das Carl-Loewe-Haus in der Zukunft

Um etwas über die Zukunft des Carl-Loewe-Hauses herauszufinden, befragte ich Frau Dr. Rathgen. Für die weitere Zukunft ist in Planung, den Museumsbestand zu digitalisieren. Es wird immer noch an Carl Loewes Leben geforscht und auch die Tonträger Sammlung wächst durch Schenkungen immer weiter. Die Carl-Loewe-Gesellschaft wünscht sich für das Carl-Loewe-Haus, dass mindestens eine Teilzeit-Museumskraft vom Land gefördert wird. Sie wünschen sich ebenfalls, in der Zukunft pädagogische Angebote machen zu können. Besuchen sie das Museum und tauchen sie in die alten Werke des Meisters ein. Eine gute Gelegenheit das Carl-Loewe-Haus zu besuchen, sind die Car-Loewe-Festtage. Dieses Jahr gingen sie vom 15. -21 April und wurden mit einem Eröffnungskonzert in der St. Petri – Kirche gestartet.

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