Erzähl was von früher!

„Wie war das früher in der Schule?“, das ist eine Frage, die wir uns schon lange gestellt haben. Nachdem wir zu Hause unsere Eltern befragt haben, wollten wir jetzt noch weiter zurückschauen. Dazu haben wir uns Seniorinnen aus dem „Haus Luise“ in Schönebeck eingeladen.
Vorher haben wir alle Fragen aufgeschrieben und mit der Einladung abgeschickt.
Dann war der Besuchstag endlich da. Wir waren sehr aufgeregt. In kleinen Gruppen haben wir nochmal besprochen, wie wir vorgehen und was wir fragen wollen.
Zuerst haben wir uns aber gegenseitig vorgestellt und dann die Namen der Seniorinnen erfahren. Wir durften gleich „du“ sagen. Wir haben Vieles von ihnen erfahren, wie Schule früher war. Das war sehr interessant und spannend.
Die Lehrer waren damals strenger. Manchmal gab es schon für Kleinigkeiten Schläge. Die Mädchen wurden auf die Hände, die Jungs auf den Po geschlagen. Der Lehrer nahm dazu einen Rohrstock. Das tat bestimmt sehr weh.
Die Schule fing um 8.00 Uhr an und war nach der 4., 5. oder nach der 6. Stunde zu Ende. Einen Hort gab es damals noch nicht.
Hanni hatte ein Einschulungsfoto mit. Sie hat erzählt, dass sie noch in Kleinmühlingen zur Schule gegangen ist. Diese Schule gibt es schon lange nicht mehr.
Eine Schuluniform gab es nicht, aber die Mädchen hatten meistens Schürzen an und eine Schleife im Haar.
Uschi hatte eine alte Schulmappe mitgebracht. Sie war viel kleiner als unsere. An der Seite hing ein Schwamm heraus, der für die Schiefertafel genutzt wurde, auf der damals geschrieben wurde.
Erst gab es einen Federhalter und Tinte.
Mittagessen gab es nicht und das Frühstück wurde in einer Brottasche mit in die Schule genommen. Getrunken wurde in der Schule früher nicht.
In der Schule von Ruth gab es für jeden Schüler ein dunkles Brötchen.
Es wurde auch von Streichen erzählt. Manche Jungs tauchten die langen Zöpfe der Mädchen in die Tintenfässer. Manchmal wurden die Hausaufgaben von den Schiefertafeln weggewischt, damit der andere Ärger bekam.
Auf alten Fotos haben wir über die großen Klassen gestaunt. Es waren 51 und 49 Kinder zu sehen. Manche Seniorinnen gingen auf extra Mädchenschulen. Bei anderen waren nur die Klassen in Jungs- und Mädchenklassengetrennt. In kleineren Schulen lernten Jungen und Mädchen zusammen. Oft wurden auch mehrere Klassen in einem Raum gleichzeitig unterrichtet.
Dieser Unterrichtstag war sehr interessant für uns. Als Überraschung haben wir erfahren, dass wir an unserem nächsten Wandertag in ein Museum fahren, wo wir selbst eine Schulstunde wir früher erleben werden. Darauf freuen wir uns sehr.
Schön wird es sicher auch, wenn die Seniorinnen uns wieder besuchen kommen. Dann wollen wir erfahren und ausprobieren, was früher so gespielt wurde.

Klasse 3, Grundschule Friedrich Loose

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Lutz Wuerbach am April 11, 2024 um 12:56 pm

    Liebe Klasse 3, ich bin (fast) sprachlos. Ein toller Text, der aus einer ebenso tollen Idee resultiert. Kinder reden mit Senioren über frühere Zeiten. Das allein ist schon prima. Und Ihr habt dazu auch noch einen interessanten Text geliefert. Das dicke Lob kann Euch niemand von der Schiefertafel wischen. Ich bin sicher, der nächste Besuch wird für Euch ebenso spannend. Denn die Omas haben früher ganz bestimmt nicht mit dem Handy gespielt…

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